Kiesböden über Lehm – perfektes Cabernet-Terroir. Die Cabernet-Ernte fand bis Mitte Oktober statt. Der Ausbau erfolgt nur zu einem Drittel in neuen Barriques. Alkohol 13,4 Grad. Auf diese Cabernet-Nase bin ich schon während meiner gesamten Saint-Émilion-Verkostung gespannt, aber ich konnte erst am letzten Tag die Gelegenheit finden zu Chateau Figeac zu fahren. Man muss persönlich auf dem Chateau probieren, der Wein wird nirgendwo anders gezeigt. Und wie ich es mit Vorfreude erwartet habe, so bestätigt es sich. Im Grunde finden wir in diesem Wein eine Saint-Julien-Nase in Saint-Émilion, mit unglaublicher Feinheit. Im Grunde ein Leoville Barton vom rechten Ufer. Dichte schwarze Kirsche und Zwetschge neben feiner, roter Frucht. Das Ganze aber mit gutem Volumen, samtig, dicht, fast opulent daherkommend, und gleichzeitig seidig und verspielt. Vielleicht ist das sogar noch ein wenig voller als Barton und ähnelt ein wenig Poyferre, der doch deutlich dichter und üppiger war als Barton. Dieser Wein hat beide Teile – die unglaubliche Frische des zu kühlen Sommers und gleichzeitig die Reife des Indian Summers im September/Oktober. Wir haben einen fast untypisch delikaten, fast raffinierten Wein. Wie ich schon sagte im Stile eines Saint-Julien. Wir haben doch die warme, zumindest etwas süße Frucht eines Saint-Émilion, eines Merlot-geprägten Weines. Sehr raffinierter Wein mit toller Dichte und schöner mineralischer, salziger Länge. Kein Riese, aber eindrucksvoll schön und delikat. Lang und mineralisch. Ein toller Figeac und einer der besten Saint Emilions 2014.
Parker 95-96 Punkte